Ortsinformationen
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Geschichte
vor Christus - 1599:
vor Christus |
wie die Keltenschanzen in der Umgebung von Stammham beweisen, siedelten bereits die Kelten in unserem Gebiet |
um Christus |
im Ortsteil Westerhofen hatten sich vor ca. 2000 Jahren die Römer niedergelassen (siehe 1856) |
1296 |
erste urkundliche Erwähnung von Stammham |
1304 |
erste urkundliche Erwähnung von Westerhofen |
1350 |
erste urkundliche Erwähnung von Appertshofen |
1300 – 1500 |
aus dieser Zeit sind zahlreiche Urkunden erhalten, welche verdeutlichen, dass Stammham des öfteren den Besitzer wechselte |
1498 |
bei einem Streit mit dem Kloster Rebdorf um die Zehentabrechnung wurde den Stammhamern „ein Zuschuß zur Uhr, die jetzt gemacht werden soll“ zugesichert |
1503 – 1505 |
im Krieg um das Landshuter Erbe soll Stammham stark verwüstet und teilweise eingeäschert worden sein |
1599 |
die letzten urkundlich belegten Hinrichtungen werden durchgeführt |
1600 - 1899:
1618 - 1648 |
wie fast das ganze Land blieb auch Stammham nicht von den Grausamkeiten des 30jährigen Krieges verschont. Von Pfarrer Ambros Adelshauser ist überliefert, dass er sich vor den Schweden im Wald verstecken musste |
1710 |
am 13. August wurde der Kirchturm durch Blitzschlag so stark beschädigt, dss er abgetragen und in den folgenden Jahren neu aufgebaut werden musste |
1742 - 1743 |
im österreichischen Erbfolgekrieg wurde auch Stammham wieder in Mitleidenschaft gezogen. Beim Abzug der österreichischen Kavallerie soll ein Obristenwachtmeister den Befehl gegeben haben, Westerhofen anzuzünden. |
1760 |
54 Anwesen zählt das Dorf Stammham |
1805 - 1812 |
Besonders stark wurde das Dorf durch die Kriege Napoleons in Mitleidenschaft gezogen – Beim Russlandfeldzug 1812 mussten 6 Stammhamer ihr Leben lassen |
1830 |
Westerhofen wird nach Stammham eingemeindet |
1850 |
Bei einer Holzversteigerung kam es zu Tumulten, die in Landfriedensbruch, wie es später hieß, endeten – der damalige Bürgermeister wurde als Rädelsführer zu einem Jahr Gefängnis verurteilt |
1856 |
Bei Grabungsarbeiten wurden die Grundmauern einer großen römischen Villa entdeckt. Das Prachtstück der Ausgrabungen war zweifelsohne der heute in der Prähistorischen Staatssammlung ausgestellte Mosaikfußboden. Selbst König Max II. kam 1857 nach Westerhofen um die Fundstelle zu besichtigen |
1871 |
deutsch - französischer Krieg |
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aus Westerhofen ist 1 Gefallener bekannt |
1873 |
Einer Choleraepidemie in Westerhofen fallen 17 Bürger von Westerhofen zum Opfer |
1900 - 1980:
04.02.1901 |
Unglückstag Anna Schäffer im Forsthaus Stammham |
1914 – 1918 |
Im ersten Weltkrieg sind 26 Männer aus Stammham und Westerhofen gefallen, vermisst oder durch Kriegseinwirkung umgekommen |
1921 / 1922 |
Das „Elektrische“ hält in Stammham Einzug |
1923 |
Das bayerische Königshaus wird entschädigt – weite Flächen des Köschinger Forstes werden in den Wittelsbacher Ausgleichsfond (WAF) eingelegt |
1939 – 1945 |
58 Stammhamer Bürger mussten im 2. Weltkrieg ihr Leben lassen |
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Der Ort blieb bis zum 25. April 1945 von Kriegshandlungen so gut wie verschont. An diesem Tag beschossen die Amerikaner den Ort mit schwerer Artillerie. Die Einschläge mitten im Dorf fordern 5 Menschenleben |
1951 – 1955 |
Bau der zentralen Wasserversorgung |
1958 |
ein schweres Unwetter zieht über Stammham hinweg |
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Gebäude im Ort, die umliegenden Wälder und auch die Felder wurden schwer beschädigt |
1964 – 1966 |
Bau des neuen Schulhauses mit Turnhalle und Sportgelände |
1972 |
Landkreisreform – Der Landkreis Ingolstadt wird aufgelöst, Stammham kommt zum Landkreis Eichstätt |
1973 – 1975 |
Die katholische Kirche wird erweitert und erhält seine heutige Form |
1978 |
Am 1. Mai wird Appertshofen nach Stammham eingemeindet |
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Stammham kommt mit Wettstetten, Hepberg und Lenting in die Verwaltungsgemeinschaft Lenting |
1980 - 1999:
1980 |
Am 1. Januar wird Stammham wieder selbständig |
1981 / 1982 |
Erweiterung der Volksschule |
1986 / 1987 |
Errichtung des Kindergartens in Appertshofen |
1989 |
Bau des Feuerwehrgerätehauses in Stammham |
1990 |
Anschluss an das Erdgasnetz |
1991 |
Fertigstellung der Mehrzweckhalle |
1996 |
Fertigstellung des Gemeindekindergartens in Stammham |
1998 |
Bau des Feuerwehrgerätehauses in Appertshofen |
1999 |
Beginn der Bauarbeiten an der ICE-Strecke |
07.03.1999 |
Seligsprechung Anna Schäffer durch Pabst Johannes Paul II. in Rom |
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2000 - heute:
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21.10.2012 |
Heiligsprechung Anna Schäffer durch Pabst Benedikt XVI. in Rom |
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Statistiken
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche St. Stephanus mit Pfarrzentrum in Stammham
Allgemeine Beschreibung:Eines der interessantesten Bauwerke in Stammham ist die katholische Pfarrkirche. Als der Platz im alten Gotteshaus nicht mehr ausreichte, wurde 1973 - 1975 eine moderne, neue Kirche angebaut, in der Glas, Beton, Kalksandstein und Holz aus Baumaterialien dominieren.
Die alte Kirche (1737 - 1740 erbaut) mit ihrer barocken Ausgestaltung blieb aus denkmalpflegerischen Gründen erhalten. Innen wie außen ist die Verbindung von Alt und Neu in hervorragender Weise geglückt: Neu- und Altbau sind durch einen Rundbogen verbunden. Der Besucher blickt aus dem neuen, modernen Kirchenschiff über den Altarraum hinweg gleichsam in eine andere Welt.
Der älteste Teil der Kirche ist der Turm. Er wurde zwar mehrfach umgebaut und bis zum noch heute sichtbaren Ansatz immer wieder abgetragen. Aber Chorraum und unterer Teil des Turmes blieben bei allen Um- und Neubauten erhalten. Sie stammen noch von der ersten Steinkirche aus der Frühgotik (um 1200). Die Kirche ist dem hl. Stephanus geweiht.
Pfarrzentrum:
Vor dem Neubau der Kirche wurden Pfarrhof und Friedhof verlegt. Unter dem Neubau entstanden ein Pfarrsaal und Räume für die Jugend und im Verbindungsbau zwischen Kirche und Pfarrhaus ist das Pfarrbüro untergebracht.
Wallfahrtskirche Unsere liebe Frau am See
Allgemeine Beschreibung:Tatsächlich war die Appertshofener Kirche "Unsere liebe Frau am See" über Jahrhunderte hinweg eine bekannte Wallfahrtskirche. Sie lag entweder an einem See oder war sogar von einem See umgeben.
Südlich der Kirche soll eine Marienkapelle gestanden haben. Daneben sprudelte eine Quelle. Ihr schrieben fromme Pilger vor allem für Augenkranke wurdersame Heilkräfte zu. Das Deckenfresko in der Kirche nimmt auf diese Wallfahrt eindeutigen Bezug. Am Patrozinium der Kirche "Mariä Heimsuchung" fand früher die "Drei-Messen-Wallfahrt" statt. In einer mehrtätigen Prozession zogen die Appertshofener nach Pettenhofen und Hitzhofen zu den anderen beiden "wohlbekannten Marienkirchen". Ungefähr an der gleichen Stelle, wo heute das Gotteshaus steht, gab es um 1200 bereits eine romanische Kirche. Diese brannte 1580 ab. 1581 wurde sie neu aufgebaut. 1773 erfolgte der barocke Umbau.
Geschichte der Pfarrei Appertshofen: Appertshofen war zunächst eine Filiale von Kösching. Am 31. Januar 1710 wurde die Provisur Appertshofen durch die Reichsfürstin Johanna Franciska vom Reichsstift Niedermünster zur Pfarrei erhoben. Westerhofen, Schönbrunn und auch Straßhaus gehörten über mehrere Jahrhunderte zur Pfarrei Appertshofen.
1930 kamen Straßhaus und Schönbrunn zur Pfarrei Denkendorf, 1964 Westerhofen zur Pfarrei Stammham.
Kirche St. Martin in Westerhofen
Allgemeine Beschreibung:Westerhofen gehörte ursprünglich zur Pfarrei Appertshofen. Eine erste Kirche könnte um 1100 unter Bischof Konrad I. von Regensburg (1126 - 1133) erbaut worden sein. Die älteste Figur in der Kirche ist die Hl. Anna Selbdritt aus dem Jahr 1510. Der hl. Martin auf dem Hochaltar stammt aus der Zeit um 1680.
Die Keltenschanze im Neuhau
Keltenschanze
Allgemeine Beschreibung:Ein ebenso imposantes wie rätselhaftes archäologisches Denkmal verbirgt sich im Stammhamer Wald in der Abteilung “ Am Schanzl “.
Wie schon der Name dieses Forstabschnitts vermuten lässt, handelt es sich um eine Keltenschanze, wegen ihrer Form auch Viereckschanze genannt. Sie wurde in etwa um 150 vor Chr. errichtet, ist quadratisch angelegt und eingefasst von einem starken Wall mit einem Graben davor.
Die Mehrheit der Archäologen geht heute davon aus, dass es sich dabei um landwirtschaftlich genutzte Gehöfte handelt. Gleichwohl kann eine gleichzeitige, religiöse Nutzung nicht ausgeschlossen werden.
Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass unsere Keltenschanze die schönste und am besten erhaltenste Anlage dieser Art in der ganzen Region ist. Eine Erkundung bei einem Spaziergang zur etwa 3,5 km entfernten Keltenschanze ist jederzeit möglich und unbedingt zu empfehlen.
Grabhügel im Stammhamer Neuhau
Grabhügel
Allgemeine Beschreibung:Vor mehr als 3.500 Jahren war unsere Stammhamer Heimat nachweislich schon relativ dicht besiedelt.
Schon in dieser vorgeschichtlichen Zeit glaubten die Menschen an ein Leben nach dem Tod und hegten ein liebevolles Andenken an ihre Verstorbenen.
Die Bestattungssitten in der mittleren Bronzezeit verdeutlichen dies ganz besonders. Die Menschen errichteten meist hölzerne Grabkammern und legten den Verstorbenen mit persönlichen Grabbeigaben darin nieder.
Über diese Gräber schütteten sie runde Hügel auf, von denen viele noch heute als besonders schützenswerte Denkmale in unseren Wäldern um Stammham vorhanden sind.
Intergenerative Freizeitanlage
Intergenerative Freizeitanlage
Allgemeine Beschreibung:Eine Verknüpfung zwischen den Ortschaften Stammham und Appertshofen stellt die neu gestaltete Freizeitanlage dar. Diese dient sämtlichen Generationen zur aktiven Freizeitgestaltung und ist über zwei Radwege gut erreichbar. Sie ist mit einer Tischtennisplatte, Skategeräten, einem Streethockeyplatz sowie Stockbahnen, einer Bocciabahn und Sitzgelegenheiten ausgestattet.
Die Anlage wurde durch LEADER-Mittel gefördert.
Unglücksort der Heiligen Anna Schäffer (Verbrühung beider Beine)
Allgemeine Beschreibung:Hier passierte am 04. Februar 1901 das Unglück der Anna Schäffer, die als Dienstmädchen im Forsthaus Stammham beschäftigt war.
Zusammen mit einem anderen Dienstmädchen besorgte Anna die Wäsche, die in einem Kessel gekocht wurde. Das Ofenrohr hatte sich etwas gelockert. Anna stieg auf den Kesselrand, um den Schaden zu reparieren. Sie rutschte aus und fiel in den Kessel mit kochender Lauge. Dabei verbrühte sie sich beide Beine bis zu den Knien. Man brachte sie ins Kreiskrankenhaus nach Kösching. Alle Heilungsversuche scheiterten. Schließlich gab man sie auf und wartete nur noch auf ihren Tod. Doch sie war noch nicht zum Sterben bestimmt. Ihr Zustand stabilisierte sich wieder, so dass sie nicht mehr in Lebensgefahr schwebte. Nach drei Monaten entließ man sie, weil man nichts mehr für sie tun konnte. Mit dem Unfall begann für Anna ein schwerer Leidensweg.
07. März 1999 - Seligsprechung durch Pabst Johannes Paul II. in Rom
21. Oktober 2012 - Heiligsprechung durch Pabst Benedikt XVI. in Rom